Posaunist Knut Kiesewetter feiert 70. Geburtstag

13.09.2011

aus den Elmshorner Nachrichten vom 13. September 2011

Garding

Sollen die anderen doch die Preise bekommen – Knut Kiesewetter lehnt öffentliche Ehrungen ab. Er wollte weder den Deutschen Schallplattenpreis, den Deutschen Kleinkunstpreis, noch den Hermann-Löns-Preis. „Ich bin für solche Ehrungen nicht eitel genug“, sagt er. Es gab nur eine einzige Ehrung, über die sich der „Friesen-Beatle“ freute: Das war vor elf Jahren, als Fürst Wolfgang Ernst zu Ysenburg und Büdingen ihn für seine Verdienste um den deutschen Jazz zum „Ritter der Ronneburg“ schlug. Heute feiert „Ritter Knut“ seinen 70. Geburtstag. Knut Kiesewetter ist ein Multitalent. „Ich mache alles, was ich glaube zu können“, erzählt er bei einer Tasse Cappuccino. Seine Karriere startete er schon als Schüler: So stand er mit 15 Jahren erstmals als Musiker auf einer Bühne, und trat mit 18 im Hamburger „Indra“ gemeinsam mit den damals noch weithin unbekannten Beatles auf. Nachdem er sich das Komponieren und Texten selbst beigebracht hatte, veröffentlichte er mit 19 seine erste Single. Rund 800 Lieder hat Kiesewetter seitdem geschrieben – auch für andere Künstler wie die dänische Schlagersängerin Gitte Haenning oder die Soul- und Jazzsängerin Eartha Kitt. Beim öffentlich rechtlichen Fernsehen moderierte er eine eigene Serie, verdiente sein Geld mit Ostfriesenwitzen und wurde als Professor an die Hamburger Musikhochschule berufen.

Auch politisch engagierte sich Kiesewetter damals: 1976 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der „Grünen Liste Nordfrieslands“ – der ersten Umweltschutz-Wählergemeinschaft Deutschlands, erzählt er. Doch all das ist Vergangenheit. Seinen Job als Profi-Musiker hat Knut Kiesewetter bereits vor fünf Jahren an den Nagel gehängt. Er genießt in Garding (Kreis Nordfriesland) sein Rentner-Dasein.

Wolfang Runge, dpa

www.shz.de

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